Studie Plant a Seeed

"Nachhaltigkeit urbaner Großveranstaltungen"

Die komplette wissenschaftliche Studie zur Nachhaltigkeit urbaner Großveranstaltungen “Plant a Seeed“ kann hier direkt heruntergeladen werden.

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Plant a Seeed - erste Studie des Lehrforschungsprojekts "Nachhaltigkeit urbaner Großveranstaltungen"

Das Projekt Plant a Seeed wurde konzipiert und durchgeführt von The Changency – Agentur für nachhaltigen Wandel in Kooperation mit der Band SEEED und dem Studiengang Theater- und Veranstaltungstechnik und -management der Berliner Hochschule für Technik unter Leitung von Prof. Thomas Sakschewski. Gefördert wurde das Projekt durch die Initiative Musik und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Die Ergebnisse zeigen, dass bei urbanen Großveranstaltungen vieles schon jetzt nachhaltig werden kann und wir dieses auch messen können. Dabei sollte der Fokus nicht allein auf dem CO2-Fußabdruck liegen, sondern soziale Aspekte ebenfalls gemessen und bewertet werden.

- Thomas Sakschewski

Der Bericht beinhaltet die Ergebnisse der im Zuge von fünf Seeed Konzerten im August 2022 in der Berliner Parkbühne Wuhlheide durchgeführten Studie und Klimabilanz. Ergänzt wird dies durch die vor Ort umgesetzten Aktions- und Kommunikationsmaßnahmen, die als Inspiration für die Livemusik-Branche und Künstler*innen für die Gestaltung nachhaltiger Konzerte dienen sollen.
Die drei Säulen des Projektes Plant a Seeed sind:
3-saeulen

Fünf Tage Seeed - Fünf Aktionsschwerpunkte - Fünf Handlungsfelder

Jedes der fünf Konzerte stand kommunikativ unter einem anderen Motto, so ergaben sich folgende fünf Handlungsfelder für die Aktions- und Kommunikationskampagne:

Tag 1

Soziale Nachhaltigkeit

Eine sehr große Mehrheit der Befragten (94 %) ist bereit, für ein Konzertticket 1,00 Euro mehr zu zahlen, um Menschen, die in schwierigen finanziellen Bedingungen leben, ein Konzertticket mitzufinanzieren.

Infrastruktur für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen: Die qualitative Befragung ergab die Relevanz von Stellplätzen mit uneingeschränkter Sicht und Sitzplätzen für Begleitpersonen in direkter Nähe, ein gutes und leicht zugängliches Leitsystem, saubere und barrierefreie Toiletten und hilfsbereites Personal.

Tag 1

Tag 2

Konsum und Beschaffung

  • 40 % der Befragten geben an, dafür gerne bis zu 5 Euro mehr auszugeben und 14 % über 10 Euro mehr für nachhaltiges Merchandise bezahlen. 5 % würden keine Preiserhöhung für nachhaltiges Merchandise in Kauf nehmen.
  • Fairtrade und Bio: Fast zwei Drittel (63 %) würden bei einem Konzert Getränke oder Speisen mit einem Fair Trade oder Bio-Siegel bevorzugt kaufen: 35 % können bis zu einem Euro mehr, 51 % bis zu 2 Euro, 15 % 5 Euro oder mehr zusätzlich bezahlen.
Tag 2

Tag 3

Ernährung

  • Crew und Artist Catering: An zwei Tagen gab es 100 % veganes Catering, an den anderen drei Tagen vegetarisch-veganes Catering.
  • Gastronomie Angebot: 89 % der Befragten vor Ort waren der Meinung: Die Nachhaltigkeit der Speisen ist wichtiger als eine große Auswahl. Eine Mehrheit (58 %) ist bereit, zwischen 7 und 8 Euro für ein nachhaltiges Essen auszugeben.
Tag 3

Tag 4

Mobilität

  • Fahrradgarderobe: Ein bewachter, kostenloser Parkplatz (Kapazität aufgrund der lokalen Gegebenheiten: 250 Fahrräder) wurde bereitgestellt, um Fans die Anreise mit dem Fahrrad zu erleichtern.
  • Verkehrsmittel: Hauptverkehrsmittel für den Besuch der Konzerte war der ÖPNV und Fernzug (56 %), gefolgt vom Auto (31 % – mit durchschnittlich 3,1 Personen pro Fahrzeug). Mit dem Fahrrad kam fast jede*r Zehnte (9 %).
Tag 4

Tag 5

Ressourcen und Klima

  • Zigarettenrecycling und Wasserverschmutzung: 0,65 kg Zigarettenstummel (ca. 3.250 Stück) wurden separat gesammelt und zum Recycling weitergeleitet. Da eine Zigarettenkippe bis zu 1000 l Wasserverunreinigen kann, wurden durch das Recycling potenziell ca. 3,25 Millionen Liter Wasser vor der Verschmutzung bewahrt.
  • Allgemeines Abfallverhalten: Nahezu alle Befragten (99 %) sind laut Umfrage bemüht, auch auf Musikveranstaltungen Müll ordentlich zu entsorgen. Hindernisse für eine ordentliche Müllentsorgung sind laut Besucher*innenumfrage überfüllte Mülleimer (81 %), keine Mülltrennung vor Ort (40 %), zu weite Entfernung zum nächsten Mülleimer (32 %), keine sichtbare Trennung trotz Trennbehälter (17 %) oder das Verhalten der Anderen (8 %).
Tag 5
350000
Gesamtverbrauch Wasser an allen fünf Tagen
19000
Einsparung von PET Flaschen durch Wasserbar im Backstagebereich ​
19500
Gesamtverbrauch Strom in KWh an allen Tagen
900
Die fünf Konzerte haben soviel t CO2eq. verursacht.​

Der Bericht beinhaltet die Ergebnisse der im Zuge von fünf SEEED Konzerten im August 2022 in der Berliner Parkbühne Wuhlheide durchgeführten Studie und Klimabilanz. Ergänzt wird dies durch die vor Ort durchgeführten Aktions- und Kommunikationsmaßnahmen, die als Inspiration für die Livemusik-Branche und Künstler*innen für die Gestaltung nachhaltiger Konzerte dienen sollen. Das Projekt Plant a SEEED ist ein Gemeinschaftsprojekt der Band SEEED, der Berliner Hochschule für Technik und uns, The Changency – Agentur für nachhaltigen Wandel.