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Besucherstromanalyse
Entscheidungshilfe für Sonderfälle in Versammlungsstätten sowie Veranstaltungen und Grundlage für die präventive Sicherheitsplanung auf Basis spezifischer Gefährdungsszenarien
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Besucherstromanalyse
Die Analyse von Besucherströmen in Versammlungsstätten, die spezifischen Einflussfaktoren auf Veranstaltungen und die damit verbundenen technischen, organisatorischen und personellen Maßnahmen sind wichtige Bestandteile der Sicherheitsplanung. Präventiv und vorausschauend! Eine Besucherstromanalyse schafft eine sichere Planungsgrundlage für das “Crowd Management“. Dafür ist eine präzise Datenlage notwendig, denn je genauer die Eingangsinformationen, desto zuverlässiger können die Szenarien abgebildet werden.
“Veranstaltungsmanagement beinhaltet die Planung, Steuerung und Kontrolle einer Veranstaltung, um die Einmaligkeit für den Besucher durch eine geeignete Konzeption und eine systematische Planung zu unterstützen und zielgerichtet die gleichzeitige Anwesenheit vieler Menschen, mit einem positiven Erlebnis zu verbinden.”
Sakschewski & Paul, 2017
So kann das Veranstaltungsmanagement auch unter schwierigen Bedingungen wie parallel stattfindenden Veranstaltungen oder unterschiedlicher Attraktivität von Ausgängen eine sichere Veranstaltung vorausschauend planen. Ausreichende Zugänge vorsehen, damit die Besucher*innen die Veranstaltung störungsfrei erreichen. Einlass- und Wartebereiche so gestalten, dass eine möglichst gleichmäßige Auslastung erreicht wird. Und für den Notfall, die Rettungswege für alle Besucher*innen effizient umsetzen.
Anhand dieser Analysen und Simulationen können dann in Abstimmung mit Veranstaltungsordnungsdienst und Veranstaltungsleitung technische oder organisatorische Zusammenhänge ermittelt und optimiert werden. Bei großen Veranstaltungen mit hohem Besucheraufkommen oder in komplexen Versammlungsstätten, kann diese detaillierte Betrachtung als Grundlage der organisatorischen Planung von Veranstaltungsabläufen dienen. Sie bietet die Möglichkeit zur Überprüfung der Technischen Fachplanung. Innerhalb besonderer Gebäude oder komplexer Versammlungsstätten ermöglicht die Besucherstromsimulation die Ermittlung von Hotspots, in denen hohe Personendichten drohen.
Derartige, gefährliche Personendichten können begünstigt werden durch parallel stattfindende Veranstaltungen und bei gemeinsam genutzten Besucherwegen, Fluren oder Treppen. Häufig sind lange Wartezeiten ein Faktor, der eine ungewolltes Besucherverhalten fördert. Die Besucherstromsimulation kann hier den Normalbetrieb analysieren und detaillierte Planungen ermöglichen, die den reibungslosen Veranstaltungsablauf begründen.
Evakuierungssimulationen
$ 7 Abs. 1 MVStättVO: “Die Entfernung von jedem Besucherplatz bis zum nächsten Ausgang aus dem Versammlungsraum oder von der Tribüne darf nicht länger als 30 m sein. Bei mehr als 5 m lichter Höhe ist je 2,5 m zusätzlicher lichter Höhe über der zu entrauchenden Ebene für diesen Bereich eine Verlängerung der Entfernung um 5 m zulässig. Die Entfernung von 60 m bis zum nächsten Ausgang darf nicht überschritten werden.”
Häufig entstehen hier formal zu lange Rettungswege, auch wenn die Leistungsfähigkeit gegeben wäre. Auch die Rettungswegbreite, hier die lichte Breite des Ausgangs auf das öffentliche Straßenland, ist gesetzliche Grundlage. Doch jenseits von der gemessenen Größe, gibt die Breite weder Auskunft über mögliche Stauzonen noch über das zu erwartende Besucherverhalten bei Verzögerungen. Für eine Besucherstromanalyse muss daher auch die Anordnung und Verteilung von technischen und personellen Maßnahmen zur Besucherlenkung und das Veranstaltungsgelände individuell berücksichtigt werden.