Technische und organisatorische Maßnahmen bei Veranstaltungen

Ausschnitt aus einen Beitrag von Prof. Thomas Sakschewski in der aktuellen Ausgabe des sicherheits.berater (1.3 2022) zum Thema der Planung  und Anwendung technischer und organisatorischer Maßnahmen bei Veranstaltungen:

Veranstaltungen sind komplexe Dienstleistungen, die von einem Betreiber verantwortet und einem Veranstalter koordiniert werden, die eine große Anzahl selbstständiger Unternehmen zusammenführt, um den Besucher*innen ein möglichst einmaliges Erlebnis zu bieten. Veranstaltungen entstehen damit im Zusammenspiel selbstständiger Unternehmen. Das birgt Gefahren. Die Aufgaben müssen koordiniert, die Einzelleistungen überprüft und die termingerechte Fertigstellung aller im Zusammenhang mit der Veranstaltung notwendigen Arbeiten sichergestellt werden. Verantwortlich für die Erstellung eines Sicherheitskonzepts ist der Betreiber. Der Betreiber kann eine natürliche oder juristische Person sein. Sie betreibt die Versammlungsstätte und hat die Verkehrssicherungspflicht zu erfüllen (DIN 15750:2013-04). Sie ist rechtlich befugt und tatsächlich auch imstande, einen bestimmenden Einfluss auf die Versammlungsstätte auszuüben.
Aufgaben und Pflichten des Betreibers sind im § 38 MVStättVO festgelegt. (…)

Einlass, Veranstaltung und Ende (EVE)

Veranstaltungen mit festgelegten Beginn und Ende erfordern eine sorgfältige Planung des An- und Abreiseverkehrs, da in den Stoßzeiten, ein bis zwei Stunden vor Einlass und ein bis zwei Stunden nach Veranstaltungsende, von einer maximalen Verkehrsdichte bei ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) und MIV (Motorisierter Individualverkehr) ausgegangen werden muss. Ziel der Planung der An- und Abreise ist eine sichere und effiziente Zu- und Abführung der erwarteten Besucher in den gewünschten Zeiträumen bei möglichst geringer Beeinträchtigung anderer Verkehrsteilnehmer*innen und der Anwohner*innen am Veranstaltungsort. Ein Verkehrskonzept für eine Veranstaltung muss daher folgende Elemente berücksichtigen:

  • Veranstaltungsdauer, erwartete Besucherzahl, Veranstaltungsart
  • Lage des Veranstaltungsortes in Bezug auf die bestehende Verkehrsinfrastruktur und Anbindung an den ÖPNV
  • Dimensionierung und Lage von Parkplätzen
  • Maßnahmen der Verkehrslenkung
  • Freihalten von Rettungswegen und Anfahrtszonen
  • Zu- und Abfahrten für Anlieger sowie weitere Maßnahmen des Anwohnerschutzes
  • Lieferverkehr und Zufahrten für VIPs und Mitarbeiter
  • Maßnahmen der Besucherlenkung

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