Events in Museen sicher gestalten

MUTEC Forum - Schwerpunkt Sicherheit

Zur sicheren Durchführung von Veranstaltungen in Museen und Ausstellungshäusern ist eine ganz unterschiedliche Fachexpertise erforderlich. Darin sind sich die Experten*innen des Themenschwerpunkts Sicherheit auf der diesjährigen MUTEC in Leipzig einig.

Auf Einladung des SiLK – SicherheitsLeitfaden Kulturgut moderierte Dr. Alke Dohrmann am 24. November auf der Fachmesse für Museumstechnik eine hochkarätige Diskussionsrunde aus Wissenschaft und Praxis zum Thema Sicherheit. Für Torsten Cech, Leiter der Abteilung Technik & Sicherheit im Museum der bildenden Künste Leipzig, gehören frühzeitige Absprachen mit Veranstaltern und die Einhaltung von Vorgaben wie die maximale Besucherzahl, das Getränkeverbot in den Ausstellungsräumen oder der Verzicht auf offenes Feuer zum Warmhalten von Speisen zu den grundlegenden Bedingungen für eine fruchtvolle Zusammenarbeit. Manchmal aber sind es ganz ungefährlich scheinende Kleinigkeiten, die eine große Wirkung zeigen. Wie mit Helium gefüllte Luftballons im Foyer, die losgelassen nicht nur zu Weinanfällen bei den Kindern führen, sondern auch zum Feueralarm mit dem Anmarsch mehrerer Löschfahrzeuge, wenn der Luftballon zwischen den lasergesteuerten Meldern im Dach feststeckt. Auch für Frau Ulrike Hahn, Brandschutzingenieurin im Brandschutzbüro Jürgen Hahn GmbH, müssen Veranstaltungen in Museen unter Aspekten des präventiven Brandschutzes bewertet werden. Denn bei einer Veranstaltung sind häufig mehr Besucher*innen in einem Ausstellungsraum als ursprünglich genehmigt. Hier muss also auch bauordnungsrechtlich im Einzelfall überprüft werden, ob ein Event auch unter dieser Berücksichtigung sicher durchgeführt werden kann. Thomas Sakschewski, Professor für Veranstaltungsmanagement und -technik an der Berliner Hochschule für Technik, weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass bei einer Veranstaltung unterschiedliche Schutzziele zusammenkommen, zum einen die Sicherheit der Besucher*innen und zum anderen die Sicherheit der Exponate. Dabei müssen die Besucher*innen geschützt werden, aber von ihnen geht auch eine Gefahr aus, für die anderen in engen und überfüllten Räumen und für die Exponate durch Fehlverhalten oder Unfall.

Trotz der vielen zu beachtenden Faktoren sind Events in Museen auch für die Akzeptanz und Wirkung der Häuser nach innen und außen hin wichtig. Gerade kleine Museen sollten sich zu Beginn Rat bei Experten holen und gemeinsam mit Veranstaltern, der Feuerwehr und Fachleuten vor Ort entscheiden, welche Art und welche Größe von Veranstaltungen in ihren Räumen sicher durchzuführen sind.

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